5. Konfigurationsparameter

Der Anwender kann die Ausgaben bzw. die Prüffunktionen von iG/Check über Konfigurationsparameter seinen Bedürfnissen anpassen. Die Konfigurationsparameter müssen in der Datei IGCHECK_DIR\user\script\igcheck\interlis2.cfg eingetragen werden. Diese Datei kann unter ICS for Windows mit der Funktion Show Script angezeigt und bearbeitet werden.

[Anmerkung]

iG/Check for INTERLIS 2 unterstützt auch die ältere INTERLIS Version 2.3. Die meisten Parameter für die Version 2.3 bzw. Version 2.4 sind gleich und sind daher nur für die Version 2.4 beschrieben. Das Modellverzeichnis für INTERLIS 2.3 heisst ..\models23.

5.1. Allgemeine Parameter

5.1.1. IGCHECK_PARAM.FORCE_COMPILE

Falls dieser Parameter auf ON (Default = OFF) gesetzt wird, werden die INTERLIS Datenmodelle jedes Mal mit dem INTERLIS 2 Compiler analysiert. Falls die Option auf OFF gesetzt ist, wird zuerst nachgeschaut ob bereits eine vorcompilierte Version des Modells existiert (.ilo Datei). Das Laden von vorcompilierten Modelldateien ist viel schneller möglich, daher ist die Option normalerweise auf OFF gesetzt.

5.1.2. IGCHECK_PARAM.MODELS

Mit dieser Option kann man angeben, wie iG/Check die zum Datensatz gehörigen Modelldateien bestimmt. XTF bedeutet, dass die Modelle automatisch aus der gewählten .xtf Datei bestimmt werden. Dazu wird wie folgt vorgegangen:

  • Es wird nach dem ersten <model> Element der <headersection> gesucht und aus diesem der Name des Hauptmodells gelesen. Falls kein <model> Element gefunden wurde, wird der Modellname des Hauptmodells aus dem ersten Objekttag der <datasection> extrahiert.

  • Das Hauptmodell wird zuerst in IGCHECK_DIR\user\models24, dann in allfälligen externen Internet Model-Repositories und schliesslich in IGCHECK_DIR\system\models24 gesucht (s.a. Anhang D).

  • Falls das Hauptmodell gefunden wird, wird das Hauptmodell nach IMPORTS durchsucht und so die allfälligen Basismodelle bestimmt. Für die Basismodelle wird ebenso verfahren.

  • Der INTERLIS 2 Compiler wird automatisch mit den so bestimmten Modellen aufgerufen.

Normalerweise funktioniert das oben beschriebene Verfahren gut und ist ausserdem sehr praktisch in der Benutzung. Es kann aber sein, dass man in bestimmten Fällen die automatische Bestimmung der Datenmodelle ausschalten möchte. In diesem Fall kann man unter MODELS auch eine Liste von Datenmodelldateien in der korrekten Reihenfolge für den INTERLIS 2 Compiler angeben. Beispiel:

MODELS => units.ili,time.ili,coordsys.ili,dm01avch24d.ili

Die Dateien werden ebenfalls zuerst in IGCHECK_DIR\user\models24 dann in IGCHECK_DIR\system\models24 gesucht. Schliesslich hat man noch die Möglichkeit in der Datei IGCHECK_DIR\user\www\models\ilimodels.xml spezielle Suchregeln zu definieren (s.a. Anhang D).

5.1.3. IGCHECK_PARAM.MODEL_NAME

Unter MODEL_NAME kann man den Namen eines Basismodells des Hauptmodells angeben, z.B. DMAVTYM_Alles_V1_0 bei kantonalen DMAV Erweiterungen. Die Überprüfung findet dann nur gemäss den Regeln des Basismodells statt (polymorpher Check).

5.1.4. IGCHECK_PARAM.MODEL_DIR

Normalerweise werden Modelldateien (.ili) zuerst in IGCHECK_DIR\user\models24 gesucht. Mit der Option MODEL_DIR kann man einen alternativen (User-)Suchpfad angeben (Default = OFF).

5.1.5. IGCHECK_PARAM.INPUT_EXTENSION

INTERLIS 2 Transferdateien weisen normalerweise die Endung .xtf auf. Falls man nun beim Öffnen der Inputdatei nach einer anderen Endung suchen möchte (z.B. .xml), kann man diese hier angeben (ohne Punkt).

5.1.6. IGCHECK_PARAM.VERSION

Mit VERSION kann die INTERLIS Version explizit angegeben werden. Mögliche Werte sind 2.3, 2.4 oder XTF (Default = XTF). Mit XTF wird die INTERLIS Version automatisch aus der Inputdatei bestimmt (<version> Attribut der <headersection>).

5.1.7. IGCHECK_PARAM.INTERNET_ACCESS

Mit INTERNET_ACCESS kann der Zugriff auf externe Internet-Repositories komplett ab geschaltet werden. Mögliche Werte sind ON oder OFF (Default = ON). Mit OFF werden Modelle nur in lokalen Verzeichnissen von iG/Check gesucht, wobei auch lokal gecachete Versionen von .ili Dateien aus den Internet-Repositories bei der Suche verwendet werden.

5.1.8. IGCHECK_PARAM.PROXY_*

Falls INTERNET_ACCESS auf ON gesetzt wurde, muss u.U. auch ein allfällig vorhandener HTTP/HTTPS Proxy-Server konfiguriert werden. Dafür stehen die Optionen PROXY_SERVER, PROXY_USER und PROXY_PASSWORD zur Verfügung. Wird die Option PROXY_SERVER auf AUTO gesetzt (Default = AUTO), werden die Einstellungen automatisch aus der Windows Systemsteuerung übernommen. Falls Sie trotz AUTO nicht auf Internet-Repositories zugreifen können, müssen Sie die PROXY_* Parameter manuell setzen. Fragen Sie dazu Ihren Netzwerkadministrator.

5.2. Prüfungen ein- oder ausschalten

Die nachfolgenden Optionen können jeweils die Werte ON (= einschalten) oder OFF (= ausschalten) annehmen.

5.2.1. IGCHECK_PARAM.CHECK_AREA

Topologietest von Flächennetzen aktivieren / deaktivieren (Default = ON).

5.2.2. IGCHECK_PARAM.CHECK_UNIQUE

UNIQUE CONSTRAINT und UNIQUE (LOCAL) prüfen (Default = ON).

5.2.3. IGCHECK_PARAM.CHECK_CARDINALITY

Prüft die Kardinalität von Beziehungen. Folgende Werte sind zulässig: ON und OFF (Default = ON).

5.2.4. IGCHECK_PARAM.CHECK_CONSTRAINTS

MANDATORY, PLAUSIBILITY, SET CONSTRAINT prüfen (Default = ON). Hinweis: Benutzerdefinierte Funktionen können nicht automatisch getestet werden, da diese immer an spezielle Vereinbarungen (CONTRACTED) gebunden sind. Auf Anfrage ist die Implementierung von benutzerdefinierten Funktionen im Checker jedoch möglich.

5.2.5. IGCHECK_PARAM.CHECK_TAG_ORDER

Reihenfolge der XML-Tags prüfen (Default = ON). INTERLIS 2 schreibt eine vollständige Ordnung der XML-Tags in der Transferdatei vor. Es kann sein, dass eine Transferdatei sehr viele solche Fehler enthält. In diesem Fall kann man die Prüfung deaktivieren um die anderen Fehler besser erkennen zu können.

5.2.6. IGCHECK_PARAM.CHECK_EXTERNAL_REF

Prüft externe Referenzen (EXTERNAL) (Default = AUTO). Folgende Werte sind zulässig: ON, OFF und AUTO. Externe Referenzen sind Referenzen, welche auf Objekte in externen Dateien verweisen. Damit iG/Check diese Referenzen auflösen kann, müssen alle betroffenen Dateien gleichzeitig als Input ausgewählt werden. Im Modus AUTO werden externe Referenzen nur dann geprüft, wenn mehr als eine Inputdatei ausgewählt wurde.

5.2.7. IGCHECK_PARAM.CHECK_CHARSET

Prüft den Zeichensatz gemäss INTERLIS 2-Referenzhandbuch, Anhang B [1]. Folgende Werte sind zulässig: ON und OFF (Default = ON).

5.2.8. IGCHECK_PARAM.CHECK_ARC_RADIUS

Prüft für Kreisbögen ob der Radius <R> vom berechneten Wert mehr als 1% abweicht. Zulässige Werte sind ON oder OFF (Default = OFF).

5.3. Formatierung der Logdatei

5.3.1. DISPLAY_ATTRIBUTES

Standardmässig gibt iG/Check die Fehlernummer (s.a. Anhang B), die Fehlermeldung, die Zeilennummer und die Klasse des fehlerhaften Objekts aus. In gewissen Fällen möchte man jedoch mehr Informationen zum fehlerhaften Objekt direkt in der Fehlermeldung darstellen (z.B. die Nummer für LFP1). Mit der Map DISPLAY_ATTRIBUTES kann man pro Objektklasse die Attribute spezifizieren, welche in der Fehlermeldung ausgeben werden sollen, Beispiel:

MAP DISPLAY_ATTRIBUTES
   ! Topic,Class => Attributes
   FixpunkteKategorie1,LFP1 => LINE,CLASS,Nummer
   DEFAULT => LINE,CLASS
END_MAP

Im letzten Beispiel wird z.B. die Ausgabe der Attribute LINE, CLASS und Nummer für die Klasse FixpunkteKategorie.LFP1 verlangt. Für alle anderen Klassen (DEFAULT) wird nur LINE und CLASS ausgegeben (s.a. unten). Neben den Attributen gemäss Datenmodell stehen folgende vordefinierte Systemattribute zur Verfügung:

LINE

Zeilennummer des fehlerhaften Objekts.

CLASS

Klasse des fehlerhaften Objekts.

TOPIC

Topic des fehlerhaften Objekts.

MODEL

Modell des fehlerhaften Objekts.

TAG

XML-Tag des fehlerhaften Objekts.

5.3.2. IGCHECK_PARAM.MULTI_LINE_ERROR

Falls dieser Parameter auf ON (Default = OFF) gesetzt wird, wird jede Fehlermeldung in der Logdatei auf mehrere Zeilen umgebrochen. Insbesondere zusammen mit der Map DISPLAY_ATTRIBUTES kann es sinnvoll sein diese Option zu aktivieren.

5.3.3. IGCHECK_PARAM.TRACE

Falls dieser Parameter auf ON (Default = OFF) gesetzt wird, wird jedes von iG/Check gelesene Objekt vollständig in der Logdatei aufgelistet.

5.3.4. IGCHECK_PARAM.TRACE_DRIVER

Falls dieser Parameter auf ON (Default = OFF) gesetzt wird, werden für jedes vom XTF Driver gelesene Objekt Meldungen in die Logdatei ausgegeben.

5.4. Fehleroutput

5.4.1. IGCHECK_PARAM.XTF_ERRORLOG

Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, alle Fehlermeldungen auch als INTERLIS 2 XML Transferdatei auszugeben (.xtf). Falls die Option aktiviert ist (= ON | 2.3 | 2.4), wird zusätzlich zur normalen Logdatei eine XTF-Fehlerdatei erzeugt. Die XTF-Fehlerdatei wird im gleichen Verzeichnis wie die Transferdatei angelegt und hat den gleichen Namen wie die Transferdatei mit der Ausnahme, dass die Endung der Datei von .xtf in _err.xtf ab geändert wird (z.B. Transferdatei = test.xtf, XTF-Fehlerdatei = test_err.xtf). Das zur Fehlerdatei gehörige INTERLIS 2 Datenmodell ist unter IGCHECK_DIR\system\models24\ErrorLog24.ili abgelegt (s.a. Anhang C). Pro Fehler werden neben den Attributen Type, Module, Description auch die unter DISPLAY_ATTRIBUTES spezifizierten Attribute ausgegeben (in der Attributes Liste).

5.4.2. IGCHECK_PARAM.CSV_ERRORLOG

Dieser Parameter hat grundsätzlich die gleiche Wirkung wie XTF_ERRORLOG, nur dass alle Fehlermeldungen als .csv Datei ausgegeben werden (ON oder OFF).